In der weltweit größten Sammlung von Miniaturschuhen
nach historischen Vorlagen kann man die Entwicklung der Fußbekleidung von den Anfängen bis zur Gegenwart durch die Jahrhunderte verfolgen sowie die Herstellung von Schuhen in einzelnen Schritten nachvollziehen. Ergänzt wird die Sammlung u. a. einerseits durch originale Schuhmacherwerkzeuge, andererseits durch Miniaturen zum Thema Schuhwerk aus anderen Materialien als Leder. Geeignet für kulturhistorisch und/oder handwerklich Interessierte jeden Alters.
Zu Einzelheiten und Geschichte der Sammlung
Kern der Sammlung ist das Miniaturschuhmuseum der Eheleute Richard und Emilie Fenchel aus Butzbach, das als größtes seiner Art auch Eingang fand in das Guinnessbuch der Rekorde. Über 50 Jahre lang hatte der Industrieschuhmachermeister Richard Fenchel in seiner Freizeit naturgetreue Verkleinerungen historischen Schuhwerks aus jeweils zeitgenössischen Materialien angefertigt. Dabei handelt es sich nicht einfach nur um optisch genaue Nachbildungen. Vielmehr sind die Schuhe handwerklich korrekt hergestellt, so mit Hilfe eigens geschnitzter Leisten aus Lindenholz, und wären auch tragbar, wenn es sich nicht um Miniaturen im Maßstab 1:3 handelte. Frau Fenchel sorgte mit viel Liebe zum Detail beispielsweise für Stickereien oder welchen Zierrat das jeweilige historische Vorbild gerade erforderte. Die fertigen Miniaturschuhe kamen in Glaskästen, angeordnet nach historischen oder sachlichen Gesichtspunkten, wobei die Eheleute häufig Abbildungen, oft Briefmarken, beifügten, um das geschichtliche Umfeld lebendig werden zu lassen.
Angesichts der schwierigen und mühsamen Fertigung sowie der vielen tausend Stunden Freizeit, die sie darauf verwendeten, überrascht nicht, daß Richard und Emilie Fenchel 1990 beim Übergang der Sammlung schrieben: „Mit Wehmut trennen wir uns von unserem Lebenswerk, dem Fenchel’s Schuhmuseum.“, um dann fortzufahren: „Hochbeglückt sind wir, daß unsere einzigartige Schuh-Miniatur-Sammlung im Hause Wessels, dem Spezialisten für übergroße Schuhe, einen würdevollen Rahmen findet“. In der Tat weiß man im Hause Wessels, in dem seit über 270 Jahren Schuhe hergestellt werden, Qualität und handwerkliche Leistung zu schätzen. Während allerdings in vergangenen Jahren wegen Platzmangel nur geringe Teile der Bestände verteilt auf die Geschäftsräume gezeigt werden konnten, ist nach kürzlich erfolgtem Neu- und Umbau nunmehr im Stammhaus, Neustrasse 16, das größte, historische Miniaturschuhmuseum zusammenhängend ausgestellt. Besonders reizvoll für den Besucher ist der Vergleich zu extrem übergroßen Schuhen, welche sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Miniaturschuhen befindet.
Miniaturschuhmuseum
Neustraße 16, 48691 Vreden
geöffnet nach telefonischer Absprache
Tel. 02564/4964 oder 3978722
Februar und August geschlossen
Führungen nach Terminabsprache